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Norbert Bachus

dokumentiert von Franz Holick und Norbert Engl
bebildert von Manfred Link

Pfarrer Norbert BachusPfarrer Norbert Bachus im fastnachlichen OrnatDieses Extra widmet sich in dankbarer Erinnerung unserem Gründer Pfarrer Norbert Bachus, der die Schwarze Elf im Jahre 1959 aus der Taufe hob. Er hatte in seinen weiteren Jahren auch starken Anteil, dass die Schwarze Elf, einst ausschliesslich fastnachtliche Instanz der katholischen Pfarreien Neu-Isenburgs, sich über die Jahre öffnete und mittlerweile Heimat vieler Narren ausserhalb der katholischen Pfarreien ist.

Sein fastnachliches Wirken und seine Leistung beschreibt zusammenfassend wohl am besten die Laudatio zu seiner Ehrung durch die Interessengemeinschaft mittelrheinischer Karneval (IGMK) im Jahre 2001:

"Als der neue Kaplan Norbert Bachus nach Neu-Isenburg kam, hatte er neben anderen Aufgaben 150 Jugendliche zu betreuen. Schon damals hatte er ein gutes Gespür, wie man die Jugend begeistern kann. Selbst ist er an einem Fastnachtsdienstag geboren und hat das närrische Gemüt und den Frohsinn schon in die Wiege gelegt bekommen.

Mit der Non-Stop-Lachparade im Saal des TV ging 1959 sozusagen die erste inoffizielle Sitzung der Schwarzen 11 über die Bühne. Viele der damaligen Jugend, die in diesen ersten Stunden der Schwarzen Elf mit dabei waren, sitzen heute ergraut im Publikum. Schon im nächsten Jahr war es eine Narrensitzung mit Elferrat und allem was dazu gehört. Das Motto war „Vivat Bac(c)hus“. Bei der Eröffnung sagte Norbert Bachus: „Wir wollen echte Freude in unserer Sitzung pflegen, abseits von jeder Zote und Zweideutigkeit.“

Diesem Grundsatz sind die Aktiven des Vereins bis heute treu geblieben. Die Schwarze Elf hat sich mit ihren Veranstaltungen im Laufe der Jahre über die Grenzen der Pfarreien einen Ruf in Neu-Isenburg gemacht.

Das Programm wurde immer aktiv vom Kaplan und späteren Pfarrer Bachus mitgestaltet. Seine Büttenreden ob während der großen Narrensitzung oder bei kleineren Veranstaltungen, waren immer Höhepunkte. Er hat es wie kein anderer verstanden, die menschlichen Schwächen liebevoll aufs Korn zu nehmen, und nahm sich selbst dabei nicht aus.

Helau Hochwürden B800Seine Büttenreden waren so populär, dass er die besten in einem Buch abdrucken ließ. Über den Frohsinn, über die Fastnacht hat er seine Schäfchen auch zur Kirche geführt.Dazu eine Zitat von ihm: „Ein Stück Seelsorge ist es den Menschen Freude zu schenken“.
Mit seiner unkonventionellen und menschlichen Art war er im Städtchen bald nur noch als „Don Camillo“ bekannt.


1992 hat er sich zum großen Bedauern seines Publikums von der großen Bühne verabschiedet, mit einer Ausnahme (da musste er als alter Kickers-Fan noch mal in die Bütt).

Allerdings hat er die Fäden bei der Schwarzen 11 immer noch in der Hand. Er ist Berater, Schlichter und unerbittlicher Kritiker. Sollten die Schwarzen Elfer mal vor Stolz abheben wollen, holt er sie auf den Boden zurück. Jede große Narrensitzung erhält spontan eine Benotung von ihm. Es ist noch in keinem Jahr gelungen, ihn restlos zufrieden zu stellen. Die Note 1 wurde noch nie vergeben.

Heute Abend möchte die Schwarze Elf zusammen mit der „Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval“ Pfarrer Norbert Bachus mit einer besonderen Ehrung danken. Sie haben weit über 40 Jahre Humor und Freude für alle geschenkt. Die Schwarze Elf wünscht sich, dass Sie ihr trotz des bevorstehenden Wegzugs aus Neu-Isenburg weiterhin die Treue halten und jedes Jahr zur Sitzung kommen. Die Schwarzen Elfer versprechen, dass sie nicht aufhören werden, daran zu arbeiten, die Note 1 zu erreichen!"

Schalk Norbert BachusSoweit die Laudatio aus dem Jahre 2001. Was die Laudatio zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Am 18.02.2001 wurde unser Pfarrer Norbert Bachus auch noch mit dem "Schalk" durch den Bürgermeister der Stadt Neu-Isenburg geehrt.

 

Auch neben der Fastnacht war er ein Aktivposten der Gesellschaft. Er brachte die Kirche zu den Menschen. Und sein besonderes kirchliches Engagement wurde in besonderer Weise durch seine sonstigen - sehr weltlichen - Interessen göttlich ergänzt. Vornehmlich im Bereich Fussball (glühender OFC-Fan) , im Bereich Tischtennis (hier war er Profi bei der Eiche Offenbach) und im Bereich Wandern (seine besondere Liebe zu Schröcken in Vorarlberg und zu Saas Fee in der Schweiz). Sie haben auch sein Umfeld - in erster Linie seine Gemeinde - sehr geprägt. Ältere erinnern sich (vielleicht) noch an seine Aktivitäten im Bereich Fussball und seiner diversen Fussballgruppen, seine Tischtenniskünste nebst Kostproben an der Platte im Alfred Delp-Haus (im Sitzen, 10 vor), sowie seine vielen Reisen nebst Gemeinde in die geliebten Berge und nach ganz Europa.
Das alles machte ihn auch weit über die Gemeindegrenzen berühmt bekannt und beliebt. Seine Kontakte in aller Welt haben auch für den ein oder anderen weltlichen Glanz im heimatlichen Buchenbusch gesorgt (Blaskapelle Schröcken, die Kicker vom 1. FC Kaiserslautern, Eberhard Ginger, Jacobs-Sisters u.v.m.).

Pfarrer Bachus ist am 24.Oktober 2020 im Alter von 89 Jahren verstorben. Der Isenburger schrieb dazu: "Der Himmel hat einen seiner fähigsten Mitarbeiter in die Zentrale zurückbeordert".

Die Schwarze Elf wird Ihrem "Don Camillo" Pfarrer Norbert Bachus immer ein besonderes und ehrendes Andenken bewahren.

 

Hier ein paar Bilder:

Abschiedsgottesdienst
Bachus Clown
Bayer in Iseborsch
Bimbes&Bumbes
KickersFan
Liftboy
Schwarzer Kater
Bachus 60