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Vereins-Chronik 1978

In der Hugenottenhalle  

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aufgezeichnet von Hermann Bremser und Manfred Link

 

Längst hat die SCHWARZE ELF ihren festen Platz im närrischen Aufgebot der Stadt. Entsprechend war unsere Narrensitzung vom 28.1.1978 von viel Prominenz aus dem politischen, dem kirchlichen und karnevalistischen Lager besucht. Und natürlich ein volles Haus, rund 700 Gäste in ... der Hugenottenhalle, unsere Premiere in diesem 1977 eröffneten Haus, der "Huha".
Und alle waren sie wieder dabei, die Karnevalisten der Schwarzen Elf, die Pfarrer Norbert Bachus und Norbert Eisert (1977 war er noch Kaplan), Horst Duhme, Willi Gehrling, Klaus Reinhardt, Hermann Frank, die Tanzgarde, das Männerballett und der Elferrat. dazu die Jungen bzw. Neuen, Beate Gerecht, Klaus Winkler, Uschi Lorenz, Klaus Seubert und ....Dieter Mark, dieser stadtbekannte, urwüchsige Karnevalist, der uns noch so manche Jahre erhalten bleiben sollte. Vergangenes Jahr, das er mit seiner Hilde als Prinzenpaar im Dienste Gott Jokus verbrachte, hat er sich uns angeschlossen.

Aber zurück zur Narrensitzung, von der die Offenbach Post am 31.1.1978 schrieb: "... einer Sitzung, die erneut eine köstliche Narrenstimmung in die Hugenottenhalle gezaubert hatte". Was spielte sich ab? Nun, die Sitzung wie in früheren Jahren, nur eben in der Hugenottenhalle. Aber die Inhalte der Vorträge und die einzelnen Shownummern machten es wohl aus. Schade, dass wir dieses Spektakulum nicht im Rahmen dieser Chronik wiedergeben können! Mit den Hugos und dem Einzug von Elferrat und Prinzenpaar begann es. Das Prinzenpaar, seine Tollität Prinz Johannes I. von Großwatzenhausen und ihre Lieblichkeit Prinzessin Ingrid I., hatte großes Gefolge, so ein Truchseß, einen Kanzler, den Marschall und den Schalksnarr, den "Mombi" Heinz Momberger.

Nach der Proklamation spielten erneut die Hugos, denen der Präsident Hermann Bremser bescheinigen konnte, dass sie im Gegensatz zur SPD nicht nur einen 1. Vorsitzenden mit Namen Willi Brand(t) hätten, sondern sogar einen mit Weisheit (so hieß der musikalische Leiter). Horst Duhme brachte wieder das Protokoll, das sich "gewaschen" hatte; so das "Blättchen". Er streifte das kommunale, politische wie auch das kirchliche Geschehen, wobei es Duhme ebenso wie die übrigen Akteure der Schwarzen Elf auszeichnete, "dass selbst die Kritisierten noch herzhaft lachen konnten und sich keinesfalls persönlich angegriffen oder gar beleidigt fühlten" (Neu Isenburger Anzeigeblatt vom 31.1.1978). Als "Baby" trat die noch blutjunge (11 Jahre) Beate Gerecht auf und forderte gekonnt mehr Freiheit für das geknechtete Kind. In einer stummen Rolle assistierte ihr hierbei die gleichaltrige Andrea Janovsky mit einer prächtig dargestellten "strickenden Oma". Hermann Frank und Dieter Mark kamen als "Babba un Bub" in einem urkomischen Zwiegespräch. Und Dieter präsentierte sich noch einmal mit Klaus Winkler in einer die Lachmuskeln strapazierenden Musikschau, "die WIMAs" (WInkler und MArk). Auch Pfarrer Norbert Bachus bot tiefsinnig Kritisches in seinem Vortrag "Der Wurm ist drin", bevor Uschi Lorenz die Ehemänner aufs Korn nahm und keinen guten Faden an ihnen ließ. Dafür sang dann Willi Gehrling das brave Lied vom Strohwitwer, der ohne seine Frau nicht auskommt. Gastieren durften wieder die singenden "Kolping Kellergeister" aus Offenbach mit ihrer Musikschau "Struwwelpeter".

Nach der Pause präsentierten Pfarrer Norbert Eisert und Klaus Seubert einen Feldwebel und einen Rekruten und servierten eine Unterrichtsstunde, die viel Applaus erntete. Ein weiterer Klamauk Höhepunkt bildete das schwergewichtige Männerballett. Die acht "Damen" (lies: Herren) Hermann Frank, Reinhold Gafiuk, Erwin Hofmann, Franz Holick, Michael Hühnerfuß, Charly Lorenz, Dieter Mark und Ernst Pöschl brachten gut und gerne eine 3/4 Tonne auf die Bühne und tanzten nach der Melodie "Die Julischka aus Buda Budapest" mit der ihnen eigenen unnachahmlichen Grazie und Eleganz. Dazu schrieb das "Blättche": "Und dem Männerballett der Schwarzen Elf muss ... bescheinigt werden, dass sie es waren, die ... zum ersten Male einen solchen Gaudi Tanz vorführten, der auf einer richtigen Choreographie basiert und auch lange und penibel einstudiert wurde, wofür wiederum die Garde Betreuerinnen und Trainerinnen Angelika Obach und Ingeburg Bremser verantwortlich zeichneten". Wieso "wiederum" werden sie fragen. Nun, die beiden Damen sind auch für die Tanzgarde zuständig, für Tänze und Choreographie, Ausführung und Kostüme.
Zweimal trat die Tanzgarde an diesem Abend auf, in einem Gardetanz "Iffezheimer Galopp" und einem Schautanz nach der Melodie "Tanze Samba mit mir". Beide Male berückende Aufführungen, in denen besonders die Exaktheit und Harmonie der Damen bestachen. Und das waren die Damen: Heidi Blatz, Sabine Brendel, Irene Bickert, Helga Frunzek, Jutta Haseneder, Erika Link, Brigitte Müller, Sibylle Neeb und Ute Rothauer. Für ihre 18jährige aktive Arbeit im Dienste von Gott Jokus wurden die Trainerinnen Ingeburg Bremser und Angelika Obach im Verlaufe der Sitzung von Richard Gerecht, dem 1. Vorsitzenden der Schwarzen Elf, mit dem höchsten Orden, den der deutsche Karneval zu vergeben hat (außer dem " Stern von Isenburg" natürlich) ausgezeichnet. Wahrhaftig eine verdiente Anerkennung ihrer Leistungen um den fastnachtlichen Tanz mit dem Männerballett und der Tanzgarde.

Nach einem berauschenden Finale, bei dem nochmals alle Aktiven auf die Bühne geholt wurden, schloss sich der Vorhang eines närrisch vergnüglichen Abends, der noch lange in den Gemütern der Gäste nachhallte. Die Premiere in der Hugenottenhalle war gelungen. Die Akteure der Schwarzen Elf konnten schon wieder träumen von neuen närrischen Aufgaben und Pflichten, auf 1979.

Und das "Blättchen" resümierte abschließend:
"... einer Sitzung, die zu den ganz Großen im Isenburger Sitzungsgeschehen dieses Jahres gezählt werden darf. Mit Fug und Recht. Die Schwarze Elf Verantwortlichen sollen sich da bloß nicht beirren lassen und genau diesen Weg auch in Zukunft beschreiten. Denn so, wie sie's machen, ist der Sinn und Zweck der Fastnacht haargenau richtig verstanden."

 

 

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