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Vereins-Chronik 1971

Die geistlichen Feinschmecker  

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aufgezeichnet von Hermann Bremser und Manfred Link

 

Es geschah am 13. Februar 1971. "Tatort" Saal des Turnvereins 1861. Volles Haus, erwartungsvolle Gäste, darunter das Isenburger Prinzenpaar Wilfried I. und Anita I. Dazu ein Ministerium, das das lukullische, närrische "Mahl" bestens bereitet hatte. Richard Bähr, Hermann Bremser und Richard Gerecht waren schon 1960 dabei, als es losging. Manfred Link, Karl Prömper, Fritz Probst, Karl Reinhardt, Karl Heinz Schmidt, Manfred Thibout, Wolfgang Wärner und Wolfgang Walz sind im Laufe der Jahre dazugestoßen. Und Allzweck Wolfgang, Wolfgang Knaus, war ein schwungvoller und gewandter Zeremonienmeister, Mädchen für alles.

Und das vorweg. Richard Bähr und Pfarrer Norbert Bachus wurden für ihre Verdienste um den Karneval mit dem Goldenen Vlies ausgezeichnet. Wahrhaftig, die beiden hatten es verdient. "Den Schwur auf Gott Jokus hatten die Karnevalisten feinsinnigerweise dem römisch katholischen Geistlichen erspart", stellte die Frankfurter Rundschau heraus.

Doch schauen wir mal ins Programm der Narrensitzung. Muss man es eigentlich noch sagen? Wolfgang Walz, als Protokoller längst zum Qualitätsbegriff geworden, erntete höchste Anerkennung von Publikum und Presse. Ein Anderer startete eine große Karriere. Unser gewichtiger und vielseitiger Hermann Frank. Erstmals in der Bütt, verdiente er sich als Filmschauspieler ersten Lorbeer. Noch jemand debütierte und kam als Eintracht Fan großartig an: Angelika Obach. Ein paar Jahre später sollte sie, wiederum als Ein-tracht Fan gemeinsam mit Pfarrer Bachus als wie sollte es anders sein Kickers Fan die Narrhalla in ein Tollhaus verwandeln. Doch zurück zu unseren Rittersleut' vom Goldenen Vlies, Richard Bähr und Pfarrer Bachus. Wahre Karnevalgenies, Routiniers sind sie. Ein Sketch sollte es werden, eine Art fideler Gerichtssitzung in Wort und Lied. Noch am Nachmittag Generalprobe. Nichts klappt. Kein Text, keine Melodie, kein Lied, nicht die Technik. Was soll das heute Abend werden? Was es wurde? Der ganz große Knüller der Sitzung der Schwarzen Elf. Als hätten die beiden Karnevalisten die Berechtigung der Verleihung des höchsten Karnevalsorden beweisen wollen. Kurt Heller spielte im übrigen vorzüglich mit.

In diesen Jahren war Heini Belz eine Stütze der Schwarzen Elf. Als Politiker kam er und "zelebrierte ein Pointenfeuerwerk", schrieb die Frankfurter Rundschau. Viel gefeiert wurde wieder einmal un-sere liebliche Tanzgarde, in der sich gegenüber dem letzten Jahr nur wenig verändert hatte. Beate Kircher ging und Hildegard Gelbowicz sowie Sindia (gemäß Adress und Telefonbuch) Kirvel Isenburgern als Leiterin der Hugenottenvolkstanzgruppe der Siedlergemeinschaft Buchenbusch und unter dem Namen Cynthia Balzer bekannt kamen. Wie es bei der Schwarzen Elf Tradition und Verpflichtung ist, hatten Ingeburg Bremser und Angelika Obach neue Tänze einstudiert. Einen Gardetanz zur Melodie "High School Cadet" und einen Schautanz, zu dem Joachim Bremser am Klavier "Spanish Flea" spielte.

Und wieder ging es nicht ohne Gäste. Christine Hartmann, inzwischen nannte sie sich Tina Burg, kämpfte mit dem Exodus Trio um Harmonie. Tina beschimpfte das Trio, das parierte mit dem Vorwurf, sie sei sich für eine gemeinsame Probe zu schade gewesen. Sie kam nicht mehr zu uns. Aus Eckenheim kam ein Männerballett, das erneut Sehnsüchte nach eigenen Kräften lebendig werden ließ. Ohne dass die "Eckesteher" enttäuschten. Die gekauften Schoweinlagen von Romana und Juan fanden selbst bei der Presse kaum Erwähnung. Womit sich bewahrheitet, dass die eigenen Hühner die besten Eier legen.

Inzwischen waren wir schon ein bisschen stolz auf uns selbst, auf das seit 1960 Erreichte. Wir durften schon sagen, ein großer Klecks im schönen Narrenbild unserer Stadt Neu Isenburg zu sein. Aber es war noch eine Steigerung drin.

 

 

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