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Vereins-Chronik 1975

Ein Feuerwerk der guten Laune  

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aufgezeichnet von Hermann Bremser und Manfred Link

 

Die Zeichen standen schlecht. Der Sitzungspräsident erinnert sich: Miese Stimmung, Absagen, Änderungen, Ärger, Bedenken, er selbst voller Skepsis. Aber immer, wenn er skeptisch war (und das war er glücklicherweise oft), wurde die Sitzung prima. So auch am 25.1.75. Am Ende der mit Begeisterung aufgenommenen Narrensitzung der Schwarzen Elf konnte er sprechen, wie damals King Stamer nach seinem Tor zu 3:2 gegen Speldorf im Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft der Amateure im Rundfunk: "Ich bin de glicklichste Mensch von de Welt". Das konnte er auch sein. Es lief alles wie am Schnürchen. Die "Blackies" sangen, Franz Düll, Hermann Frank, Heini Janovsky, Rudolf Reindl, Norbert Schnorr, Wolfgang Walz, Fritz Probst und Hermann Bremser. Karl Walter Reinhardt begleitete am Klavier den Song aus dem "Studentenprinz", das beliebte Elferratslied vergangener Jahre. Danach als süße Augenweide: die Tanzgarde. Sie beglückte das närrische Publikum mit einem Marschtanz nach der Melodie "Anchors Away" und im zweiten Teil mit einem bezaubernden Schautanz (Melodie: "Coco"). Optisch und tänzerisch ein Genuss, dank Angelika Obach und Ingeburg Bremser, die wieder im Elferrat saßen.

Und mit Angelika Obach ging es auch weiter: Erstmals eine Frau als Protokolleuse. Und das im Jahr der Frau! "Eine Klasse für sich", schrieb die Offenbach Post am 27.1.75.

Dann kam er (Schon wieder?), der Pfundstyp, Kaplan Norbert Eisert, der dem Abend seinen Stempel aufdrückte. Er überzeugte in seinem Solovortrag als "Leidgeprüfter" (was man sich eigentlich gar nicht vorstellen kann), arrangierte die Fernsehschau von Radio St.Josef mit einer prächtigen Schar Jugendlicher, wie Bärbel Kringel, Bärbel Praßl, Karin Schönbach, Joachim Bremser, Joachim Komnik, Mathias Mezger, Klaus Seubert und Volker Jöckel. Sie ernteten begeisterten Applaus. Er wirkte mit bei den "Geistlichen Liedern" der geistlichen Herren Bachus, Klein und Knapp. Erfreulich die Textsicherheit (na klar, wenn man fast alles ablesen kann!). Stürmischer Beifall, als aus dem überdimensionalen "Gotteslob" das "beliebteste Kirchenlied 'Humba täterä'" angestimmt wurde. Zurück zu Kaplan Eisert. Er war bewundertes Objekt im Männerballett mit Franz Holick, Hermann Frank, Ernst Pöschl, Erwin Hofmann und Norbert Acker. Die komisch burlesken Tanzfiguren reizten allerdings mehr zum Lachen als zum ästhetischen Genuss. Aber so sollte es ja wohl auch sein. Auf jeden Fall waren die Auftritte von Kaplan Eisert jeweils ein Volltreffer, mitten ins Herz des närrischen Zuschauers. Eisert war der ... ach, es gibt leider keinen Superlativ für Eisert.

Doch da gab es ja noch ... z.B. Uli Gerickes verrückte Modenschau mit Mannequins wie die attraktive Marion Gericke und die gar liebliche Ulli Jäger, Dressmen wie den Mann von Welt Richard Gerecht, den Schwarm aller Frauen Franz Holick und den komischen Kauz Hermann Bremser. Alle in verrückten Phantasiekostümen, zu denen der Meister der Haute Couture die angemessenen Worte fand. Bravo, Uli Gericke!

Ursula Ludwig, eine wirkliche Krankenschwester, erzählte aus ihrem beruflichen Alltag, als wollte sie um Kundschaft buhlen zum Kranklachen. Die nachfolgende Familiensaga der "Mollebuschs" mit Pfarrer Norbert Bachus als Mama, Willi Gehrling als Papa, Hermann Frank als Hannibällchen und Ernst Pöschl als zartes Töchterlein brachte den närrischen Alltag einer ganz und gar verrückten Familie auf die Bretter und fand schmunzelnden Applaus. Norbert Engl, als Gickel und Papagei "Dammi" längst zu ornithologischen Ehren gekommen, versuchte sich im Spiel der Mollebuschs als Kuckuck. Mit den "Beautifuls" ging es in die Pause. Karl Walter Reinhardt, Bruder Klaus, Karl Heinz Zimbrich und Michael Roßbach hatten ein musikalische Spektakulum mit heißen Hits in Szene gesetzt, dem es an einfallsreichem Witz nicht mangelte. Hermann Frank, in letzter Minute eingesprungen, bewies seine närrischen Qualitäten als "Eidgenosse". Hinter dem nichtssagenden Titel verbarg sich das vielsagende Bekenntnis, wie schwer es ist, Nichtraucher zu bleiben. Optischen Augenschmaus boten die reizenden Mädchen der Garde mit ihrem Schautanz, ehe Klaus Reinhardt, wiederum herzerfrischend, als "Weltreisender" von seinen urkomischen Erlebnissen berichtete. Aber dann .... dann kamen die "Los Papageios", unser Männerballett. Ein Ausklang, wie er besser nicht sein konnte. Das närrische Publikum schmolz dahin wie Plastikbeutel in der Müllverbrennung beim Anblick der brasilianischen Urwaldschönen. Nichts hielt die Narren mehr auf den Stühlen; verständlich bei so viel Fleisch (2 1/2 Zentner netto pro Person).

Chronistenpflicht gebietet es, die Verleihung der Goldenen Flamme an so verdiente Leute wie Hermann Frank, den närrischen Plauderkünstler, und Manfred Link, den technischen Non plus ultra Mann, gebührend zu vermerken. Hans Hohner, unser langjähriger Tonmeister, wurde durch Richard Gerecht zum Ehrenmitglied des Elferrates ernannt.

Zu Programm und anschließendem Tanz spielte die Kapelle "Oldtimer" unter der Leitung von Horst Kekulé, Heusenstamm.

 

 

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