Zweite Sitzung
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aufgezeichnet von Hermann Bremser und Manfred Link
Aus der Presse:
Geglückte närrische Gemeinschaftsarbeit bei Neu-lsenburgs katholischer Gemeinde Neu-Isenburg (kr)
Eine wirklich närrische Elfer-Sitzung hielt die ka-tholische Pfarrgemeinde von Neu-Isenburg im Saal der Turnhalle 1861 an der Bahnhofstraße. Pfarrer Biewer leitete den Abend mit einer volkstümlich-heiteren Kurzansprache ein. Als Präsident des Elferrats steuerte Werner Koch das Geschehen.
Reicher Ordenssegen ergoss sich über Pfarrer Biewer, Kaplan Bachus, Kapellmeister Valentin Rienecker, Jupp Arenz sowie an die Herren Bähr und Berkefeld als Bühnengestalter.
Erhard Weis ging mit, einem fein geschliffenen Prolog tief in das Wesen der Welt und der sauberen Fastnacht hinein. Als „Mann auf dem Mond“ betrachtete Protokoller Bruno Frunzek die Zeit, und wandte sich dann lokalen Pointen zu. Er wies auf Kaplan Bachus und erklärte: „Wenn man wie er, mit Mühe ein Moped unterhält, ein solcher Kaplan, der passt in die Welt.“ Die Serie der Büttenredner wurde vom Ehepaar Gerling angeführt. Als Thema „Ideales Ehepaar“ brachte es Pointen der negativen Zweisamkeit. In einem Kinderwagen rollte Rainer Käppler auf die Bühne, wo er als Säugling von zwei Pfund Knochen und acht Pfund Mundwerk seinen seltsamen Lebenslauf hersagte. So holte er als Gärtner auch ohne Dünger sehr viel aus den Gärten und „machte ein Geschäft mit einem Dietrich auf.“ Herr Wolfgang Münch und Frau überzeugten als ausgezeichnetes Buffo-Paar als Solisten mit Operettenklängen. Heusenstamms Anton Kilian bewies als Dachdeckermeister, dass nicht alle Menschen sämtliche Pfannen auf ihren Dächern hätten. Mit Hilfe der Namen verschiedener Weinsorten brachte er dann eine abenteuerliche Familiengeschichte mit vielen menschlichen Schwächen. Zahllose „gnädige Frauen“ hatte die Hausperle Eulalia, von Ingrid Lopatka gemimt. Sie entpuppte sich als faules, aber nettes Biest mit einer Vorliebe für Jünglinge zwischen 20 und 40, das von der Arbeit wenig, vom Geld aber umso mehr hält. Die Serie der karnevalistischen Lebensläufe setzte Heini Belz mit seinem Vortrag „Ich armer Hund“ fort. Er bedauerte sich von der Wiege bis zur Bahre einmal als ein armer, dann als ein blöder Hund. Den Schluss des stimmungsvollen Abends machten Willi Gehrling mit einem Vortrag „Über den Wein“, Wolfgang Münch als „Lehrer Lämpel“, und Erhard Weis als „Frau Schwerreich“. Pfarrer Biewer stellte schließlich fest, dass sich auch bei diesem Karnevalsabend nicht nur die Gemeinschaftsarbeit der Jugend mit der Kolpingfamilie und den Mitgliedern der Gesamtgemeinde bewährt habe.