Die Schwarze und die Watze |
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aufgezeichnet von Hermann Bremser und Manfred Link
Da der Schwarzen Elf 1967 vom Vorstand des Turnverein 1861 auf sehr unschöne Weise der Saal für ihre Sitzung verweigert wurde, fand im Frankfurter Zoogesellschaftshaus eine mit den "Iseborjer Watze" gemeinsam gestaltete Prunksitzung statt.
Aus der Presse:
Die Watze und die Schwarze
Fast voll besetzt war der große Festsaal im Frankfurter Zoo, als am Sonntagnachmittag dort Schunkellieder erklangen und zwei Vorsänger das närrische Neu-Isenburger Publikum aufforderten „Isenburg erwache“! Der Neu-Isenburger Karneval-Verein „Die Watze“ und die Schwarze Elf hatten sich zusammengetan und eine große närrische Prunksitzung inszeniert.
Unter der Stabführung von Ludwig Noll schmetterten die Fanfaren der Hugenottengarde einige schmissige Märsche in den Saal und kündeten so von kommenden Ereignissen.
Eskortiert von den Garden der Schwarzen Elf und der Watze marschierten die Elfer der Watze und das Prinzenpaar, Prinz Horst I. und Prinzessin Eva I., auf die Bühne. Nach den üblichen Begrüßungen, wobei Präsident Werner Krause Bürgermeister Arnoul nebst Frau Gemahlin und Ersten Stadtrat Heinrich Breitwieser mit Gattin sowie StadtverordnetenVorsteher Rudolf Cahn und die Pfarrer Klein und Bachus begrüßen konnte, wurden Orden ausgetauscht, Bürgermeister Arnoul stieg in die Bütt und überreichte dem Prinzenpaar zwei Neu-Isenburger Golddukaten und Präsident Krause einen schwerwiegenden Briefumschlag.
Präsident Werner Krause "dankte" noch einmal dem Vorstand des Turnvereins 1861, der es ermöglicht habe, dass die Schwarze Elf bei der Watzesitzung mitwirken konnte. Er nannte es ein Treffen heimatvertriebener Isenburger Karnevalisten.
Mit einem Eröffnungslied des singenden Elferrats der Schwarzen Elf wurde dann das Programm eröffnet, das "Watzekoller" Charly Neuroth fortsetzte. In seinen hintergründigen Watzekoll zerrte er die großen Dinge, sowohl von der Politik als auch von Neu-Isenburg, ans Licht.
Nach einem gemeinsamen Lied, angestimmt vom Ehrenpräsidenten der Watze, Willi Guckelsberger, kam ein Musiker aus Bonn. Han Böhner beschrieb das dortige Disharmonieorchester in den buntesten Farben. Wie sich heute die Musterung des Jahrgangs 1922 vollzieht, führten die Ruhrparodisten drastischvor. Dem Herrn Hauptmann fiel mehr als einmal das Monokel aus dem Auge. Lilo Gottschalk und Günther Walze glossierten die Ereignisse der Politik und den Frankfurter Millionenraub als Bänkelsänger. Es gelang ihnen vorzüglich. Nach einem Tänzchen der Watze-Gardemädels erschien Rosa Kuchenblech von der Schwarzen Elf (Hildegard Stahlhacke), die ihr Leid als Dienstmädchen klagte.
Ihren großen Erfolg von 1966 konnten Albert und Robert Jost als Gartenzwerg und Adelheit auch bei dieser Sitzung wieder feiern. Mit der lateinamerikanischen Musikschau der vier Rositas klang der erste Teil des Programms aus.
Die Rositas eröffneten auch -- diesmal als Bajuwaren - den zweiten Teil und brachten sogleich Stimmung in den Saal, obwohl sich niemand über deren Mangel hätte beschweren müssen. Die Garde der Schwarzen Elf legte dann zu Ehren des Prinzenpaares ein flottes Tänzchen aufs Parkett. Bernd Sladek von der Schwarzen Elf berichtete als "Fridolin der Unglücksrabe" über seinen Leidensweg.
Dann kam die "oberbayerische Zenzi". Sie sang mal hoch und mal tief und im Publikum wurde eifrig gerätselt: Ist es eine Frau oder ist es ein Mann? Des Rätsels Lösung fand sich bald, es war ein Mann, mit Namen Eddi Rodrian. Charly Neuroth als Lokusabdichter hatte die Arbeit bestimmt nicht erfunden und was er sich von seiner Kundin, Frau Kalkbrei (Elke Braun), alles sagen lassen musste, war nicht dazu angetan, seinen Arbeitseifer zu heben. Ebenso wenig Arbeitseifer legte Dieter Mark, ein städtischer Straßenkehrer, an den Tag. Jedoch bei ihm gab es dafür eine Erklärung: Er arbeitet ja bei der Stadt Neu-Isenburg. Vier Tanzmädels der Watze schwangen die Beinchen und so mancher männliche Besucher rollte begehrlich mit den Augen.
Das große Finale mit den IWAS, Isenburger Watze-Sänger, beschloß die Kette der Erfolge dieser Sitzung. Als Watze-Astronauten flogen sie mit einer Rakete zum Mond und warben um die Gunst der Mondfee. Der Mann im Mond selbst hatte ab diesem Moment nichts mehr zu melden, denn der Isenburger Watz war schon da und becircte die schöne Fee. Unterder Leitung ihres Chefs, Helmut Fürst und
Louis Watzstrong (Helmut Hetebrüg), feierten die IWAS Triumphe. Leider war damit das Programm beendet und die Kapelle Hans Schepior sorgte noch lange für Unterhaltung und Tanz.